FAMILIEN-BANDE
Inhalt
Ein etwa 15-jähriger Junge lebt in einer Familie mit lauter Frauen (Mutter, Großmütter, Tanten, Schwestern, Cousinen …). Er leidet unter dem Frauenhaushalt, insbesondere nachdem er etwas vom sogenannten Ödipuskomplex und dessen Folgen erfahren hat. Dies thematisiert er auch gegenüber den Frauen in der Familie.
Er ist kein guter Schüler, vor allem nicht in Englisch, und ist auch ein bisschen ein Außenseiter in seiner Klasse. Deshalb beschließt der Frauenrat nach Rücksprache mit dem Englischlehrer, für ihn einen männlichen Gastschüler aus England einzuladen.
Schließlich kommt ein Junge, der sich als „soziales Monster“ entpuppt.
Er mischt den Haushalt seiner Gastgeberinnen völlig auf: Er hält sich an keinerlei Regeln, kümmert sich nicht um Ordnung und Sauberkeit, verweigert die Teilnahme an den normalen Mahlzeiten und räumt stattdessen nachts den Kühlschrank leer, läuft nackt durch die Wohnung, macht die Schwestern, Tanten und Cousinen an, verliebt sich in eine der Frauen ernsthaft, klaut … Auch in der Schule verhält er sich provokativ und unsozial.
Als die Situation zu eskalieren droht, erfährt die Familie, dass es sich bei dem Gastkind um ein Kind aus schwierigen sozialen Verhältnissen (Scheidung der Eltern, Vater kümmert sich nicht um ihn, die Mutter hat eine neue Familie, er ist abgehauen, kam in eine Pflegefamilie, dann wieder zur Mutter … o. ä.) handelt. Voller Mitgefühl, aber auch mit erzieherischen Absichten, wird er nun von den Frauen der Familie umsorgt. Das gibt ihm die Chance, sich anders zu verhalten, und dem Sohn der Familie die Möglichkeit, sich selbst Freiräume zu verschaffen (schlechte Noten ohne Vorhaltungen, Verlieben, Ausgehen ohne Rechenschaft abzugeben …u. ä.).
Als besondere darstellerische Mittel haben wir uns für Schattenspiel- und choreografische Elemente entschieden, da sie uns geeignet erscheinen, innere und äußere Handlung anschaulich werden zu lassen.
Arbeitsweise der Gruppe
Nach einer spielerischen Annäherung an die Themen Familie, aber auch Rollenklischees, Freundschaft u. a. haben wir uns den beiden Geschichten von Nöstlinger durch Szenenimprovisationen angeeignet.
Wir gehen nun von der Erarbeitung der einzelnen Rollen hin zur Auswahl der Textpassagen, die wir in unser Stück integrieren wollen. Auszüge aus dem Prosatext sollen hierbei in die verschiedenen Rollentexte übernommen werden: Subtext mit Reflexionen, Stimmungen, Regieanweisungen, usf. |